Deeskalationstrainings nach der Gewaltakademie Villigst
Aufgabe von Gewalt-Deeskalation ist es, sich mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu verständigen, um zu begreifen, zu erfahren und zu verstehen, was Sinn macht, Wert hat, als Regel
taugt und deshalb für alle gelten soll und kann.
Gewalt Wer Gewalt vermeiden, verhindern, oder sogar deeskalieren will, muß genau wissen, worum es sich handelt, wo Ursachen zu suchen und zu finden sind, welche Wirkungen und Spuren
Gewalt hinterläßt und woran man Gewalt, auch versteckte, heimliche Alltagsgewalt, erkennen kann. Gewalt muß als Gewalt erst einmal erkannt werden, um deeskaliert werden zu können.
Visualisierung zur Frage, was Gewalt ist
Konzept Das Training ist als handlungsorientiertes Seminarprogramm konzipiert. Im Mittelpunkt steht der Wechsel von Theoriereflexion und praktischen
Trainingssequenzen. Dabei geht es zum einen um das Kennenlernen und Ausprobieren von konkreten Verhaltensmöglichkeiten in Konflikt-,
Bedrohungs- und Gewaltsituationen, zum anderen um den Aufbau von reflektierten Positionen zur offensiven, möglichst gewaltlosen
Auseinandersetzung mit aggressiven oder gewaltbereiten Jungen, Mädchen, Jugendlichen und Erwachsenen. Das Training basiert auf ca. 150
thematischen Bausteinen, die je nach Trainingsgruppe in unterschiedlichen Sequenzen anwendungsorientierte Hilfe zur Übertragung in die eigene Bildungsarbeit eröffnen.
In einem (mindestens zweitägigen, besser fünftägigen) Training werden theoretische und in sich geschlossene Bausteine zur (methodischen)
Erarbeitung des Themas vorgestellt. Dazu gibt es jeweils schriftliche Kurzfassungen, die eine Übertragung in Ihren Alltag erlauben. Fast jeder Baustein ist an eine (spielerische) Übung gekoppelt.
Ziele Entwicklung von gewaltdeeskalierenden Verhaltens- und Handlungsmöglichkeiten in drei Teilschritten:
- Gewalt, Rassismus, Diskriminierung erkennen, beim Namen nennen und thematisieren können. Vermittlung von Methodenrepertoires zur Gewaltprävention und zur zivilen Konfliktbearbeitung.
- Überprüfung und Weiterentwicklung eigener Positionen in Konsensfindungsprozessen.
- Entwicklung, Erprobung und Sicherung (Transfer) von Verhaltens- und Handlungsmöglichkeiten in Konflikt-, Bedrohungs- und Gewaltsituationen
Inhalte Erkennen und Benennen von Konflikten und Gewaltsituationen; Sensibilisierung für den Sinn und die Notwendigkeit von Regeln; Sensibilisierung
für den eigenen Körper ebenso wie für den Körper anderer; Überprüfung eigener Positionen zur Gewalt, eigener Widersprüche und eigener
Aggressionspotentiale; Impulse und Übungen zur Thematisierung von Gewalt; Entwicklung von Interventionsberechtigung; Erprobung von Flucht-
und Interventionsmöglichkeiten in der Dynamik von Gewaltprozessen; Überprüfung und Erweiterung des Verhaltens- und Handlungsrepertoires in
Stresssituationen; Training zum offensiven, intuitiven und reflektierten Handeln in Konflikt-, Bedrohungs-, Krisen- und Gewaltsituationen.
Zielgruppen Multiplikator/innen in der Jugendhilfe und Jugendarbeit, Kindergärtner/innen, Pädagog/innen, Lehrer/innen, Elterngruppen, Politiker/innen,
Polizist/innen, (Schul-)Busführer, Initiativen in der Anti-Rassismusarbeit, Initiativen im Bereich interkulturellen Lernens (z. B. Multikulturelle
Zentren), Jugendzentren (Häuser der Offenen Tür), Initiativen aus dem Bereich "Schule Ohne Rassismus", Ausbilder in den Betrieben, Fort- und Weiterbildner/innen.
“Auf dem Heissen Stuhl”: Verbale Angriffe ertragen
Methoden Empathisches handlungs- und bewegungsorientiertes Trainings- und Seminarprogramm mit Wechseln von knappen Theorieanteilen, praktischen
Handlungs- und Trainingssequenzen und Reflexionseinheiten. Häufige Wechsel von Plenums-, Kleingruppenarbeit und Konsensfindungsprozessen mit vertrauensbildendem Charakter. Didaktische Transfer- und Reflexionsphasen.
Dauer Mindestens 2 Tage (“Crashkurs”)
Zertifikat Über die erfolgreiche Teilnahme an dem Deeskalationstraining erhalten die Teilnehmer/innen eine Teilnahmebescheinigung. und ein schriftliches Detailprotokoll.
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